Pasteis de Nata

Aurélie Bastian 14. März 2017





Für meine Arbeit hatten mir viele Leser nach kleinen Backformen für Pasteis de Nata gefragt. Ich habe sie also besorgt und mich gefragt, was die ganze Aufregung war. Ich kannte vorher die kleinen Leckereien nicht und bin auch noch nie in Portugal gewesen.

Ich habe ein bisschen gelesen, recherchiert und mit Experten darüber gesprochen…. und ich habe für mich festgestellt, dass es sich ein bisschen um eine Art Crème Brûlée- (oder Creme Catalane, wie sie da unten sagen….) -Gebäck handelt. Letzte Woche war es endlich so weit … ich hatte Eigelbe „En Masse“ zu Hause nach meiner Macarons Backaktion! Mehr Ausrede zum Backen brauchte ich doch nicht und habe ich mich an die Pastéis de Nata rangemacht.

Was sind Pasteis de Nata?

Pasteis de Nata sind eine Art Mini Tartelettes mit Blätterteig und einer Crème Brûlée Füllung. Die Füllung wird aber nicht wie bei der Crème Brûlée mit Zucker bestreut und karamellisiert, sondern einfach kurz und sehr heiß gebacken. (daher kommt auch die dunkle Haut obendrauf). Ich habe also mein perfektes Crème Brûlée Rezept genommen, eine Rolle Blätterteig (ja, ich hatte diese Woche echt keine Zeit!) und hop bliztschnell wurde diese Köstlichkeit gezaubert.

Wir haben uns auch für euch geopfert und Probeessen gemacht. Die Frage war noch, ob Pastéis de Nata besser heiß, direkt aus dem Backofen heraus, oder kalt, einen Tag später schmecken. Das Ergebnis ist eine leicht angebrante Zunge und 1 einstimmige Meinung: Es schmeckt uns besser kalt!

Direkt aus dem Backofen ist es echt zu warm und die Füllung ist noch viel zu flüssig. Aber nach einer Nacht im Kühlschrank ist es ein Traum. Schön cremig und zart … es schmelz auf der Zunge … und bröselt überall in der Küche (ist halt so mit Blätterteig Gebäcke! 😉 ).

Fazit ist, im Portugal verstehen sie auch was von Pâtisserie! Und es heißt auch, dass wir unbedingt dorthin reisen müssen, selbstverständlich, nur um zu schmecken, ob dort die Pastéis de Nata genau wie zu Hause schmecken….. aber das ich ein Thema für ein anderes Mal 😉

Pasteis de Nata pastei-de-Nata

Was ist eure Lieblings-Süßspeise aus dem Ausland?  Und damit meine ich jedes Land außer Deutschland und Frankreich. Ich kann mich z.B. fast nicht entscheiden zwischen Pastéis de Nata und Scones, und ihr?

Und jetzt kommt das Rezept:

Zutaten für 17-18 Pasteis de Nata:

Pasteis de Nata Vanille-Creme-füllung

3 Eigelbe, 30 g Zucker, 200 ml Sahne, 100 ml Milch, Vanille, 1 kleiner EL Mehl, 1 Rolle Blätterteig

1- Die Eigelbe mit dem Zucker schlagen, bis es weiß wird…. dann das Mehl eingeben und rühren. Währenddessen Sahne und Milch mit 1/3 der Vanilleschote und dem Mark leicht erhitzen.

 

Pasteis de Nata Schlagen-bis-es-weiß-wird

Die heiße Milch-Sahne-Mischung dann in die Eigelb Schüssel bei ständigem Rühren eingeben. Dann die Masse wieder in den Kochtopf geben und bei kleiner bis mittlerer Hitze die Creme fleißig rühren, bis sie etwas dicker wird. Die Konsistenz der Creme sollte „zur Rose abziehen“ sein. Es bedeutet, dass, wenn die Creme auf einem Holzlöffel ist, man darauf pusten kann und es bilden sich so ein Art Wellen. Also die Creme sollte etwas an dem Holzlöffel kleben und nicht wie Wasser herunterfließen.

Pasteis de Nata Vanille-Creme-Pasteis

2- Der Blätterteig wird ausgerollt, von dem Backpapier befreit und dann wieder zusammen gerollt wie einen dicken Stamm.

Pasteis de Nata blätterteig

Diese Rolle jetzt in 2 cm dicken Scheiben schneiden…

Pasteis de Nata DSC_1726-Kopie

.. und jede Scheibe Flach in die Pastéis de Nata Backformen legen …

Pasteis de Nata gerollt-Blätterteig

…und mit den Fingern platt drücken. Der Teig sollte die ganze Form bedecken.

Pasteis de Nata Pasteis-de-nata-Boden

So muss man das bei allen Formen machen!

Pasteis de Nata Boden-Pasteis-de-Nata

Dann die Formen „ungefüllt“ auf ein Backblech legen und dann die Creme in die Förmchen aufteilen.

Pasteis de Nata vor-den-Backen-Pasteis

3- Nur noch 12 Minuten bei heißen 230 °C Umluft backen. Ja, ja… es ist vielleicht viel aber bei meinem 2. Versuch habe ich sie sogar 15 Minuten gebacken, weil sie mir nicht „schwarz“ genug waren.

Pasteis de Nata einfache-Pasteis-de-Nata

Et voilà, die kleinen Prinzessinen kommen in den Kühlschrank für einen Schönheitsschlaff und sie werden wirklich wirklich lecker!

Wie sagt man Lecker auf Portugiesisch?  Gostoso!

Bon, das war es mit meinem kleine Ausflug …. bei dem nächsten Beitrag geht es wieder richtig Fränzösisch zu!!!!!

Gros Bisous, viel Spaß beim Spielen und bis bald.

Wenn dir dieses Rezept gefallen hat, dann schau doch mal in meine Bücher, hier unten nach ähnlichen Rezepten oder auf der Startseite. Ich hoffe, du findest etwas nach deinem Geschmack. Merci!

Pasteis de Nata signature1Pasteis de Nata instagram@franzoesischkochen🤭 Du hast Fehler im Text entdeckt? Das ist ganz normal, denn Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Hier erfährst du mehr über mich.

Portrait von Aurélie Bastian

Über michMein Name ist Aurélie Bastian, französische Kochbuchautorin, Foodbloggerin und Fernsehköchin, die die Liebe nach Deutschland verschlagen hat. Hier findest du einfache Rezepte und Klassiker der französischen Küche.
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486 Kommentare
  • Holländische „Poffertjes“ – am liebsten dick mit „stroop“ begossen….
    Megaleckere, leicht kugelige Mini“pfannkuchen“ mit Zuckerrübensirup; Habe sie anno 1986 in Friesland kennen- u lieben gelernt, gabs an jeder Straßenecke und haben bleibenden Eindruck auf mich gemacht. Leider seitdem nie wieder in HOlland gewesen ;o(

  • Hallo Aurélie,

    ich liebe russische Zaubernüsse! Haben die Form einer Nuss, daher der Name. Die Zaubernüsse werden in einer speziellen Plätzchenform gebacken und meist mit einer Karamellcreme gefüllt. Sehr lecker!

  • Ein tolles Rezept aus Schweden. Ich mag es sehr gern weil es traditionell dort überall zu bekommen ist und der Blätterteig extrem zart und lecker ist. Es gibt viel Variationen mit Anis und anderen Gewürzen aus dem Norfden. Ich habe leider kein Foto, aber es lohnt sich wirklich die zu probieren.
    Viel Glück beim Nachbacken.

    Wienerbröd
    Teig
    • 200 g kalte Milch (2 dl)
    • 30 g Hefe
    • 480 g Weizenmehl (8 dl)
    • 40 g Zucker (0,5 dl)
    • 20 g Butter
    • 2 Eier
    • 500 g Butter, zum einarbeiten
    Vanillecreme
    • 6 Eigelb
    • 130 g Zucker (1,5 dl)
    • 40 g Stärke (0,75 dl)
    • 1 Vanilleschote
    • 375 ml Milch 3 %
    • 30 g Butter
    Glasur
    • 60 g Puderzucker
    • 1 Esslöffel Wasser

    Vanillecreme
    Eigelb, Zucker und Stärke in eine Schüssel geben. Milch mit der ausgekratzten Vanille und der Schote aufkochen. Schote entfernen. Die Milch langsam in die Schüssel geben und alles zusammen gut vermischen. Nach dem mischen zurück in den Topf geben und bei mittlerer Wärme solange rühren bis eine leckere Creme entsteht. Die Creme in einer Schüssel mit der Butter mischen und in den Kühlschrank stellen.
    Wienerbröd

    Die 500 gr Butter zu einer quadratischen Platte ausrollen und kühl stellen. Die Hefe in lauwarmer Milch auflösen und zusammen mit den Zutaten für den Teig gut vermischen. Den Teig in Folie 30 min im Kühlschrank aufbewaren. Anschließend zu einer größeren Platte ausrollen als die Butter. Die Butterplatte auf den Teig legen. Den Rand des Teiges über die Butter schlagen und in den Kühlschrank 30 min aufbewahren. Den Teig erneut ausrollen zu einem Quadrat und wieder die Kanten einschlagen in die Mitte und erneut 30 min kühl stellen. Den Teig ein drittes Mal ausrollen 5mm dick, 40cm mal 48cm breit. 8cm*8cm große Quadrate ausschneiden, auf Backpapier abgedeckt 90 min ruhen lassen. Danach in die Mitte ein großen Löffel der Vanillecreme geben und die Ränder einschlagen. Bei 200 Grad im Backofen 13-15 min goldbraun backen. Anschließend mit der Glasur bestreichen.

  • Liebe Aurelie,

    wow, wieviele Leute an deinem Gewinnspiel teilnehmen! Herzlichen Glückwunsch!
    Ich habe eine ganz tolle Nachspeisenidee aus Griechenland mitgebracht:
    Griechischer Joghurt mit geraspelten karamellisierten Karotten mit Walnüssen.

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Noch eines fiel mir ein: Frischer warmer Apple crumble mit Zimtstreuseln (UK), dazu Vanilleeis oder selbst gemachte Vanillesauce. Leicht zubereitet und sehr lecker! Mmmmmh

  • Liebe Aurélie,
    gar nicht so leicht, deine Frage.
    Ich liebe gutes Vanilleeis mit heißen Himbeeren mit oder ohne Sahne (den länderspezifischen Ursprung kann ich schwer ausmachen…).
    In Marokko fand ich sehr lecker frische aufgeschnittene Orangen mit Kardamom und Datteln oder ein Panaché (Frischsaftgemisch).
    Auf jeden Fall gern fruchtig.

  • Hallo Aurélie,

    ein sehr leckerer Nachtisch sind auch dänische Aebleskiver mit Erdbeermarmelade.

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main

    Ingeborg

  • Hallo liebe Aurélie!
    Als waschechte Portugiesin kann ich nur sagen: châpeau! Du hast nun genau mein Lieblingsdessert nachgebacken! Obwohl… nee, die „natas“ sind eher meine Lieblings-Kaffee-Tee-oder-einfach-nur-so-zwischendurch-Teilchen. Leider finde ich sie nicht in Deutschland… außer, ich backe sie selber!
    Nun, mein Lieblingsdessert wäre „pudim de caramelo“ aus Portugal, eine Art Flan au caramel, aber nicht vanillig, sondern mit einem Schuss Portwein. Zum Niederknien!
    Schönes Wochenende wünsche ich dir und deiner Familie.
    Liebe Grüße,
    Patrícia

  • Hallo Aurelie,
    wir haben ein italienisch angehauchtes Lieblingsdessert -Mascarpone-Joghurt-Creme mit frischen Früchten – am liebsten mit Erdbeeren oder frischer Ananas. Aber wir nehmen gern auch anderes Obst je nach Jahreszeit.
    Liebe Grüße – ich bin immer sehr gespannt auf die Rezepte im Blog und im Newsletter. Der Dreikönigskuchen und Fougasse sind schon zu einer Tradition bei Familienfeiern geworden und ich liebe Dein Boeuf Bourguignon.
    Liebe Grüße aus Landsberg
    Undine

  • Hallo ihr Beiden,
    Bei meinen Lieblingsdesserts mit dabei ist unsere „Quetschentaart“ (tarte aux prunes), eine luxemburgische Spezialität, am liebsten natürlich selbstgemacht, frisch aus dem Ofen und mit ganz viiiieel Schlagsahne!

  • Liebe Aurélie,
    erst einmal ein großes Lob für deinen tollen Blog, leckere Rezepte und humorvoll geschrieben. Das „baskische Hühnchen“ ist bei uns schon (fast) ein Klassiker geworden.
    Nun zur Lieblingssüßspeise: Seit ich das Glück hatte, 1992 ein wunderbares Jahr auf Mallorca zu arbeiten, liebe ich den mallorquinischen Mandelkuchen. In den traditionellen Landrestaurants wird er gern zum Nachtisch serviert, oft auch noch mit einer Kugel Mandeleis dazu.
    Hier das Rezept:
    250 g Puderzucker, 8 Eier getrennt in Eigelb und Eiweiß, Schale einer unbehandelten Zitrone, 1 Messerspitze Zimt, Mark einer Vanilleschote,
    250 g geschälte Mandeln (natürlich mallorquinische ;-)) fein gemahlen,
    Fett für die Form
    Eigelbe und Puderzucker schlagen, dann Zitronenschale, Zimt und Vanillemark dazugeben. Eiweiß steif schlagen und ein wenig davon in die Eigelbmasse rühren. Den Rest darauf geben, die gemahlenen Mandeln ebenfalls und alles vorsichtig unterheben. In eine gefettete Springform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180 ° C 55- 60 Minuten backen. Auskühlen lassen und vor dem Servieren mit etwas Puderzucker besieben.
    Liebe Grüße und viel Erfolg mit deinem neuen Buch, Gabriele

  • Salut Ma chère,
    Schwierig zu sagen. Mitbringsel sind Callissons, aber die in guter Qualität zu bekommen finde ich auch in Frankreich schwer. Oft viel zu süß!
    Unvergesslich ist für mich das Dessert „Mohr im Hemd“ am Fernpass an der Grenze zu Österreich.

    Herzliche Grüße aus Kiel
    Marja

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