Bonjour! Hier bin ich mal wieder mit einem kleinen Experiment 🙂 Die Idee war, ein gutes Madeleines Rezept ohne Backpulver zu kreieren.
Dafür braucht man das Basisrezept und ein bisschen „Logik“: Wenn man das Rezept auseinander setzt, ist das Backpulver nur da, um den Teig fluffig zu bekommen.
Aaaaber, es gibt auch zwei Möglichkeiten, es ohne Backpulver zu zaubern:
Methode 1: „Das Eigelb mit dem Zucker schlagen bis es weiß wird“ (ja, ich weiß, diesen Satz gibt es ist sooooo vielen Rezepten von mir, ich glaube, ich lasse es mal patentieren 😉 ) .
Warum wird das Eigelb weiß und was bringt es im Teig?
Ganz einfach, das Eigelb wird mit dem Zucker geschlagen, (also Luft kommt in die Emulsion) bis das Volumen sich verdoppelt hat. So schmilzt der Zucker bereits ein bisschen, bindet dem Eigelb und die Creme wird schaumig durch die Luftbläschen.
Ergebnis: ein cremiger Teig mit viel Luft (im Teig).
Methode 2: Die Luft im Eiweiß fest zu halten, in dem man eine Baisermasse ins Spiel nimmt.
Hier wird einfach das Eiweiß (oder zusäztliches Eiweiß) als fester Schnee (oder kleine Baisermasse) mit etwas Zucker geschlagen. So bleibt die Luft im Teig.
Ergebnis: da es ein bisschen mehr Eiweiß im Teig gibt, kann es sein, dass die Madeleines etwas fester sind. Deswegen würde ich diese Methode nur für große Madeleines verwenden. Oder im Madeleines-Teig, wenn er für einen Tortenboden gebacken wird.
In beiden Alternativen bekommen die Madeleines trotzdem die typische Beule aber nicht so spektakulär wie mit Backpulver. (ist ja auch normal).
Als Hilfe kann ich noch 2 Tipps geben:
Tipp 1: mit Mehl Typ 405 oder T45 backen und das Mehl durch ein Sieb geben. So bleibt der Teig super locker. Und NICHT mit Typ 550 oder T 65. Aber auch kein Typ 405 „Instant Mehl“: das ist gut für Saucen aber nicht für Gebäck. Eure Madeleines werden stockhart.
Tipp 2: mit richtig guter Butter backen. Und hier bitte vergesst die „extra weiche zarte Butter“ aus Irland und Co. Sie ist meistens mit etwas verdünnt. Es gibt auch keinen großen Unterschied im Rezept, ob sie eine Süßram oder Sauerrahm Butter ist. Aber keine Margarine oder andere Alternative. Die Madeleines sind zarte Gebäcke und man schmeckt die Qualität der Butter richtig raus.
Ich durfte den ganzen Vormittag mit dem Teig und meiner neuen Madeleines Backform spielen. Nach 4 Versuchen konnte ich feststellen, dass eine Variante mit großen Madeleines super geklappt hat und die andere besser für die Mini Madeleines war. Somit würde ich euch gern beide Rezepte (bzw. Methoden) jetzt zeigen. So könnt Ihr euch für die eine oder andere entscheiden.
Es hat echt spaß gemacht, mal große, mal mini Madeleines mit den Obsidian Backformen zu backen. Die Formen habe ich noch nicht mal eingefettet. Aber dafür muss man warten, bis die Madeleines komplett ausgekühlt sind, um sie aus den Backformen zu bekommen.
Zutaten für 1 Blech Madeleines und 2 mini Madeleines (Obsidian) ohne Backpulver:
Methode 1 (für mini Madeleines): 1 Ei (Größe L) , 55 g Mehl, 60 g Butter geschmolzen, 55g Zucker.
Methode 2 (für große Madeleines): 1 Ei (größe M) + 1 Eiweiss (30-35 g), 55 g Mehl, 60 g Butter geschmolzen, 45 + 10 g Zucker.
Für beide Rezepte: die Butter schmelzen. Sie sollte nicht zu heiß werden, sondern noch cremig sein.
Wie mache ich es? Ich schmelze die Butter nur zur Hälfte und rühre sie in der warmen Schüssel. So bleibt sie cremig und die Molke und das Fett trennen sich nicht.
Warum macht man sowas? So dass der Teig nicht zu warm wird. Beim Madeleines Backen ist es wichtig, dass der Teig kalt in den Backofen ankommt. So bildet sich die schöne „BEULE„!
In einem Teig ohne Backpulver kann man den Teig nicht all zu lange ruhen und kühlstellen, weil die Luftblässchen vom Teig mit der Zeit verschwinden.
1- Methode für die Mini Madeleines :
„Das Ei mit dem Zucker schlagen bis es weiss wird“ . ( ja, ja , da bin ich schon wieder!)
Also richtig lange… am besten nehmt ihr einen elektrischen Schneebesen, sonst seid ihr bis Morgen dabei.
Der Teig sollte richtig fluffig sein, fast fest wie eine Mousse werden…. und ja, richtig hell Gelb, oder Beige werden. Nur dann kommt das Mehl rein (durch ein Sieb geben, so dass es extra fein ist). Und als Letzte kommt die geschmolzene Butter rein. Fertig für den Mini Madeleines Teig.
Jetzt den Teig in die kleinen Mulden geben: Achtung nicht komplett voll, sondern nur zur 2/3 füllen. Backofen bei 200 °C vorheizen …. und dann die Mini Madeleines erst 1 Minute bei 200°C Umluft und dann 7-8 Minuten bei 180 °C Umluft backen. Abkühlen lassen.
2- Methode für große Madeleines ohne Backpulver:
Gleiche Vorgehensweise wie für die Methode 1 + das Eiweiß mit 10 g Zucker als feste Baisermasse schlagen. Dann das Baiser vorsichtig in den Madeleine Teig unterrühren…. bis es sich komplett gelöst hat.
Achtung: der Teig sollte trotzdem fest bleiben. Wenn es zu flüssig ist, wurde der Teig zu kräftig gerührt und die ganze Luft von der Baisermasse ist „weg“!
Backen: den Teig in den Mulden nur bis zu 2/3 füllen. Den Backofen auf 200°C vorheizen und die Madeleines dann erst 2 Minuten bei 200 °C umluft backen und dann bei 180°C 12-13 Minuten backen. (kommt darauf an wie, goldig sie geworden sind !)
Et voilà! leckere Madeleines mit nur 4 Zutaten…
Für andere Madeleines Rezepte oder Inspirationen könnt Ihr mal hier einen Blick werfen:
- Madeleines traditionnel
- Madeleines mit Erdbeeren oder Zitrone
- Madeleines Tipps!
Ich hoffe es gibt euch Lust auf Madeleines !
BON APPETIT et à bientôt
Scrolle nach unten für mehr Rezepte
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Frühstück
Zwei Fragen:
1. Worin unterscheidet sich „Instant Typ 405 Mehl und normales Mehl? Ich kenne nur eine Sorte, die überall verkauft wird – Typ 405 – verschiedener Marken.
2. Ist irische Butter nicht einfach Butter zu einem bestimmten Prozentsatz mit irischen Weidekühen – ohne Zusätzen? So zumindest steht es, nehme ich an, in der Zertifizierungsstelle. Bitte korrigiere mich, da mir hierbei wichtig ist, was ich in mein Gebäck hineintue.
Soweit ich weiß, muss bei allen Milchprodukten die Zusätze angegeben werden.
Lieber Gruß
2 Antworten:
1- Typ 405 Instantmehl, gibt es in fast jedem deutschen Laden von den bekannten Marken und steht sehr oft einfach neben dem klassischen Typ 405. Es ist wie beschrieben ein extra feines Mehl, so fein wie Speisestärke und nicht zum Backen geeignet. Aber das habe ich ja schon im Artikel erklärt.
2-Irische Butter (extra fein) – besteht aus „63% BUTTER, 13% Rapsöl, Wasser“. Bei allen Marken gibt es immer 1 klassische Butter ohne Öl (und da steht sogar NUR Butter drauf), aber alle anderen Produkte dieser Marke enthalten Öl und Wasser. ….. Deshalb hatte ich die Leser darauf aufmerksam gemacht, dass man lieber „klassische Butter“ nehmen sollte und kein extra weiches Produkt. Aber das habe ich auch schon im Artikel erklärt.
Außerdem kann man ganz einfach diese Infos finden, online bei Rewe oder Edeka, da stehen alle Zutaten drin und ja, da findet man sogar den Typ 405 Instantmehl und die „extra weiche Butter“ mit Öl… wie überraschend.
Und ja, soweit ich weiß, sind alle Zutaten klar zu lesen, man muss sich nur die Mühe machen, sie zu suchen.
Liebe Grüße.
ENDLICH kommt jemand ausser mir (ziemlich alte Frau) auf die Idee, Madeleines (ich jedoch auch alles andere) ohne Backpulver zu backen! Ich bin froh, dass es eine Französin ist, die das scheussliche Oetker-Zeugs für dieses edle französische Gebäck nicht verwendet hat – das ist sozusagen eine „Ehrenrettung“…
Warum? Eigentlich klar – als Madeleine Paulmier (Köchin des Herzogs von Lothringen, 18. Jh) das Gebäck kreierte, gab es glücklicherweise kein Backpulver. Niemand, der backen kann (und wirklich weiss, was er tut), verwendet dieses Pulver, das den Geschmack negativ beeinträchtigt. Das ist für Leute, die in 5 Tagen ganz Europa bereist haben und ein komplexes Gebäck in 30 Minuten fertig haben wollen. Backpulver ist ja auch überflüssig, da man mit dem Schneebesen Luft in den Teig bekommt.
Wichtig: Worauf man in Frankreich (und Franzosen weltweit) achtet, sind frische Zutaten – frische Eier, exzellente Butter und bestes Mehl. C’est tout.
Gut zu wissen, dass das Schlagen des Eigelbs mit dem Zucker zu einer schaumigen Creme führt. Meine Tante kocht oft und gerne. Sie möchte sich einen Madeleines-Kuchen kochen und hofft, dass sie dabei eine solche schaumige Creme erzeugt.