Als Sonntagskuchen zeige ich euch diese Woche den „Far Breton„, der berühmte Bretonische Kuchen. Ein bisschen wie ein Clafoutis aber mit trockenen Pflaumen.
Lange habe ich nach einem gutes „Far“ Rezept gesucht, viele ausprobiert aber es schmeckte mir einfach zu fade. Ich habe dann einen Bretonischen Freund zur Hilfe gebeten und das Rezept seiner Oma geklaut!
Und das Ergebnis war beeindruckend. So lecker, dass ich sogar 2 Stücke davon gegessen habe.
Dieser Far sollte mit Rum aromatisiert werden aber, da ich leider darauf verzichten sollte, habe ich die leichte Variante mit Tee gewählt (die andere Version mit Rum erkläre ich auch kurz unten 😉 ). Dieser Kuchen war wirklich sehr einfach vorzubereiten und war so schnell gebacken wie gegessen.
Mittlerweile backe ich es soo oft, und mit so vielen Variationen, dass er ein Klassiker zu Hause geworden ist.
Was muss ich bei der Zubereitung des Far breton beachten?
Für mich ist die Qualität der Eier und Butter sehr wichtig. Die Eier müssen sehr frisch sein, und man braucht ein „gute Butter“ für dieses Rezept. Irgendwelche Margarine wird nicht erlaubt! Der kleine Nuss-Geschmack von der Butter ist sehr wichtig.
Muss es immer Alkohol sein und welchen nehme ich am besten für den Far breton?
Der originale Far Breton wird mit Rum gemacht, aber die Pflaumen können auch sehr gut in etwas Armagnac, Calvados oder auch Portwein eingelegt werden. Die Portwein Variation ist der 2. Favorit für mich!
Wie kann ich meinen Far breton personalisieren?
Man kann den Alkohol wechseln, aber auch den Teig mit verschiedenen Zutaten verfeinern.
Ich mag es ein bisschen Tonkabohnen in den Teig zu geben. Ich reibe 1/2 Tonkabohne in den Teig rein. Zum Weihnachten gebe ich auch mal 1 TL Zimt in den Teig. Es passt sooo gut zu den Pflaumen. Manchmal raspele ich ein bisschen Schokolade und gebe sie in den Teig hinein, aber den kompletten Teig mit Kakao (Zartbitter am besten) zu verfeinern ist ein „Vrai Délice“!
Wie lange ist der Far breton haltbar? … kann ich ihn einfrieren? Und wo kann ich ihn lagern?
Der Kuchen hält sich 2 bis Maximum 3 Tage (aber echte Maximum) und am bestens im Kühlschrank. Es ist aus meiner Sicht nicht ratsam, den Far breton einzufrieren, weil beim Auftauen etwas abläuft. Die Pflaumen geben viiiel Wasser ab und der Teig wird auf die Seite härter und in der Mitte matschig.
Kann ich Far breton ohne Pflaumen backen?
Das ist mein nächster Versuch: die Pflaumen durch Aprikosen zu ersetzen. Warum nicht? ich glaube, man kann die Pflaumen durch andere getrocknetes Obst umtauschen.
Welche anderen Früchte kann man für einen Far breton nehmen?
Ich mag alle Arten von Weichobst, aber man kann es auch mit Äpfeln und einem Schuss Calvados machen, oder auch mit Birnen. Letztere gibt allerdings sehr viel Saft ab.
Gibt es eine geheime Zutat für eine richtig cremige Far breton?
Ja: Crème fraîche. Meine Tante in der Bretagne gibt immer 2 richtig große Esslöffel Crème fraîche in den Teig und ihre Far breton ist immer so cremig… ein Traum!
Welche Backform brauche ich dafür?
Ich verwende eine Tortenform von 26 cm , also eine geschlossene Form und nicht eine Springform. (die nicht dicht ist!) 😉 In eine Familie wird es auch oft einfach ein Auflauf Form dafür genommen.
Wann wird der Far breton aus der Form genommen?
Der Far breton wird in der Form serviert, also nicht aus dem Form genommen.
Wenn man ihn aus irgendeinem Grund aus der Form nehmen möchte, sollte man warten, bis er vollständig ausgekühlt ist. Ich kann auch empfehlen, wenn es nicht mehr warm ist, es kurz in den Kühlschrank zu stellen, damit es besser hält. So lässt er sich leichter aus der Form lösen.
Nehme ich Soft- oder getrocknetem Obst für den Far breton?
Ich nehme seit kurzer Zeit immer lieber die „Soft-Variante“ als die getrocknete, wenn es schnell gehen muss. So wird die Pflaumen schneller weich, mit dem Tee oder dem Alkohol. Wenn ich die Pflaumen durch die Nacht in den Rum ziehen lasse, nehme ich getrocknete Pflaumen, so saugen sie sich schön voll.
Mit all diesen Informationen könnt ihr Euch an die Zubereitung machen und uns in den Kommentaren mitteilen, wie Euch das Rezept geschmeckt hat. Ihr könnt auch gern ein Foto von Eurem Kunstwerk posten und mit uns teilen, wie oder in welcher Form ihr es genossen habt! Das wird sicher viele Leser inspirieren.
Zutaten für Far breton, 6-8 Personen: 26 cm Runde Tortenform
1/2 L Milch, 80 g Zucker, 180g Mehl ( Typ 405), 50 g Salzbutter, 5 Eier, 250 g soft Pflaumen ( Pruneaux d’Agen für mich) und (evtl. 150 ml Rum), eine Tasse Schwarztee.
(ja ich weiß auf dem Foto habe ist es Kamillentee das hat sich Léandre gewünscht geschmeckt hat trotzdem…).
1. Für das Rezept habe ich 2 Techniken für die Pflaumen entwickelt.
- die Pflaumen mit dem Tee 5 min zeihen lassen, oder noch einfach kurz mit dem Tee in die Mikrowelle 2 Minuten anquellen. Das könnt ihr tun, während ihr den Teig vorbereitet.
- oder eine ganze Nacht im Rum baden lassen. Da tue ich einfach die Pflaumen mit 150 ml Rum und 100 ml warmem schwarzen Tee in eine verschließbaren Dose im Kühlschrank für die Nacht.
2- Die Milch mit dem Zucker und der Butter erhitzen…
… bis die Butter geschmolzen ist und der Zucker sich gelöst hat.
Dann die Pflaumen mit Kuchenrolle trocknen und dann in etwas Mehl einwickeln.
3- Die 5 Eier mit dem Mehl rühren …..
…. und dann peu a peu die Milchmischung hineingießen.
4- Den Teig in eine Backform gießen und die Pflaumen darauf verteilen.
Den „Far“ für 40 Minuten bei 180 °C Umluft in den Backofen schieben.
Wir haben es mit Freunden genossen und es hat allen geschmeckt.
Plus Punkt war noch das heiße Café „mit Sahne“ und Schuss, den als Begleitung gab.
Also bon appétit et bon début de semaine.
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Liebe Aurélie,
ich bin der Bretagne mit ihrer wundervollen Küche, ihren lieben Menschen und ihrer wilden, märchenhaften Küste total verfallen. Gestern hatte ich wieder so einen „Bretagne-Anfall“ nach einem Fernsehbericht und habe sofort nach einem Far-Rezept gesucht. Nun ist mein Far nach Deinem Rezept im Backofen und ich kann es kaum abwarten… Die Zubereitung ist ja wirklich sehr einfach und schnell gemacht.
Vielen Dank und einen schönen Sonntag,
Katja
Merci beaucoup für’s Nachbacken ! Ich hoffe es hat geschmeckt !
Liebe Grüße und viel Spaß in die Bretagne
Hallo,
meine grosse Liebe lebt in der Bretagne, ich bin so oft es geht dort und bin total hin und weg von Land (Finistere) Leute und natuerlich der bretonischen Kueche….
Mein absoluter Favorit ist der Far Breton, am liebsten mit Backpflaumen in Rum eingelegt aber auch mit Aepfeln.
Ihr Rezept, liebe Amelie, ist wunderbar einfach nachzumachen und mittlerweile konnte ich schon einige meiner Freunde hier (Bayr.Alpen) zu absoluten Fans machen. Danke schoen! 🙂
Ich war vor zwei Wochen erst in der Bretagne und war begeistert von dem dort angebotenen Far. Wieder zu Hause, habe ich nun meinen eigenen Far nach diesem Rezept hergestellt – ein Traum, vor allem wenn er noch ganz leicht warm ist! Danke liebe Aurelie!
Kann ich auch frische Plaumen für die Zubereitung verwenden, denn jetzt ist Pflaumenzeit ?
LG
Charly
Ja, aber du muss es beachten, dass die frische Pflaumen ein bisschen Saft abgeben.
Bon appétit und viel Spaß beim nachbacken.
Liebe Grüße
Wow! Das ist einfach der beste Far Breton im ganzen Internet! Endlich einmal ein Rezept, dass nicht mit Zucker und Mehl überfrachtet ist sondern richtig schon flauschig-eierig. 🙂 Danke, das ist soooo gut! Ich backe fast nichts anderes mehr.
Liebe Aurélie, das war ein tollr Tipp und es einwandfrei geklappt. Super lecker, super beschrieben. Bitte hör nicht auf, weitere Rezepte zu publizieren. Wird bei euch zu Hause (in Frankreich) immer so gekocht? Dann will ich dahin 😉
LG Gerd
Der Kuchen sieht wunderbar aus und schmeckt bestimmt auch so. Und da ich sowieso aus unerfindlichen Gründen eine Trockenpflaumenschwemme habe…
Liebe Grüße
Susanna
Es ist Sonntag, aber ich leider habe ich die Zutaten für den Kuchen nicht da. Er lacht mich aber sehr an, werde ich bald ausprobieren. Mmmhh
Hört sich himmlisch an und vor allem schnell und einfach.
Wird ausprobiert!
Danke. Und genau das hat mich in diesem Rezept inspiriert ! 🙂
Bon appétit also und LG
Eine Far Breton hat meine franzoesische Bekannte Aliette fuer uns hier im Sommer gemacht – http://kaktusfeige.wordpress.com/2009/08/26/far-breton/ – mit deutlich säääähr viel meeehr Büttäääär!
Ich liebe die Bretonen!!!
Deine Schritt f`r Schritt-Anleitung motiviert mich zum mal wieder nachbacken.
Aber Salzbutter – ? machen wir hier eher nicht, oder?
Liebe Gruesse
Angela
Die Salzbutter macht das Ganze überhaupt nicht salzig, im Gegenteil, es intensiviert den Geschmack der Pflaumen. Es gibt sowieso genug Zucker. Aber ohne geht es auch. Ich freue mich auf deine Version.
Bon appétit und liebe Grüße
P.S. Du hast lange nichts mehr gebloggt. Schön wieder was von dir zu lesen
Hallo, Aurélie, habe es verlinkt! schön, daß mich jemdand vermisst – habe mein Photo-Programm noch nicht installiert – aber melde mich bald! Versprochen. Alles gute für Dich – und ich freue mich auf noch viiiiele bretonische Rezepte!
Klingt gut, das Rezept (oder ähnliche, ich habe sie nicht verglichen) ist mir jetzt ein paar mal schon untergekommen, ich habe den Kuchen aber noch nie gegessen. Werde ich bei Gelegenheit mal probieren.
Viele Grüße
Ich hatte es auch noch nicht probiert ( Kuchen mit trockenen Früchte sind nicht mein Favorit), aber jetzt bin ich überzeugt.
Liebe Grüße
Ich habe mal eine Variante mit getrockneten Aprikosen und Heidelbeeren gemacht:
http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2009/02/far-breton-mit-getrockneten-aprikosen-und-heidelbeeren.html
Danke, dein „Far“ sieht gut aus, schön regelmäßig … meiner war nicht so perfekt.
scheint das Standardrezept zu sein………
hast du auch einen gebacken (in deinem Blog) ? es würde mich interessieren, wenn du ein anderes Rezept kennst. Danke und bis bald
Hallo!
Der Kuchen sieht sehr lecker aus, aber wieviel Butter kommt hinein?
Gruß
Danke schön ! ich habe es vergessen : 30 gr Salzbutter.
liebe Grüße
Köstlich, besonders wenn er gerade aus dem Ofen kommt, nicht wahr? Ein sehr ähnliches Rezept hatte ich auch gefunden: http://einfachkoestlich.com/?p=599