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Vinaigrette

Aurélie Bastian · Über mich 3. August 2024




Was ist DAS klassische französische Salatdressing? Die Vinaigrette.

Ich sehe sehr oft in Restaurants eine Salatsauce, die „French Dressing“ genannt wird und muss immer lachen, weil es so „unfranzösisch“ ist! Vinaigrette ist, wie der Name schon sagt, eine Essigsauce (Vinaigre = Essig). Es ist also ganz normal, dass sie sauer schmeckt.

Sehr oft haben die Leute Angst, sie zu sauer zu machen. Aber eine Vinaigrette sollte sehr sauer sein (wegen des Essigs). Das ist normal. Achtung: man gibt nur wenig davon auf den Salat.

Ich dachte, es würde euch auch interessieren, was eine echte Vinaigrette ist und wie man eine französische Salatsauce zubereitet.

Was sind die Grundzutaten für eine Vinaigrette?

Ich rechne die Zutaten für eine Vinaigrette immer so: 1-2-3!

1 TL Senf + 2 EL Essig + 3 EL Öl

+ Salz und Pfeffer

 Vinaigrette 1 2 3 Rezept

Als Öl nimmt man oft Olivenöl, aber auch Rapsöl geht.

Für den Essig nehmen wir einen klassischen Salatessig wie Cidre-Essig oder Weinessig. Manchmal mag ich auch Balsamico-Essig.

Senf ist meine Lieblingszutat beim Kochen, und ich kann nur empfehlen, einen Dijon-Senf zu nehmen, weil er aromatisch und leicht scharf ist.

Achtung: Je nach dem, wie sauer der Essig und wie stark der Senf sind, muss man die Mengen anpassen!

Alles rühren und zum Abschmecken einfach Salz und Pfeffer.

Gibt man Zucker in eine Vinaigrette?

NEIN, nein und 3 mal nein! In einer klassischen Vinaigrette ist kein Zucker in irgendeiner Form enthalten. Es ist eine Salatsauce und keine süße Creme wie bei einem Dessert.

Also nein, es kommt keine Marmelade, Konfitüre, Honig oder andere süße Sachen in die Vinaigrette. Aber dann ist es keine Vinaigrette mehr, sondern eure eigene Salatdressing-Kreation.

Wie kann ich meine Vinaigrette verfeinern?

Ihr könnt mit den Zutaten spielen, indem ihr ein besonderes Öl nehmt (z.B. Haselnuss- oder Pistazienöl), einen anderen Essig, der vielleicht cremiger ist und ein ausgefallener Senf, wie die Tradition Senf (mit Körnern).

Was kann ich noch in meine Vinaigrette geben?

Klein geschnittene Zwiebeln oder Schalotte, zerdrücken Knoblauch

Kann man Kräuter in die Vinaigrette geben?

Ja/Nein. Die Vinaigrette ist eine Essigsauce und das bedeutet, dass man die frischen Kräuter nicht direkt in die Sauce geben kann, da alles zerkocht. Es ist besser, frische Kräuter in den Salat zu geben oder sie erst kurz vor dem Servieren mit der Sauce zu vermischen.
Getrocknete Kräuter wie Kräuter der Provence oder getrockneter Oregano können direkt in die Sauce gegeben werden.

Was kann ich tun, wenn mir die Vinaigrette zu sauer ist?

Wenn man eine Vinaigrette zubereitet, sollte man immer nach und nach abschmecken. Je nach Essigsorte kann es aber passieren, dass die Vinaigrette wirklich zu scharf wird. In diesem Fall empfiehlt es sich, etwas mehr Öl hinzuzugeben. Das Gleiche gilt für den Senf.

Kann ich meine Vinaigrette verdünnen, um mehr davon zu haben?

Am besten ist es, der Vinaigrette etwas Wasser hinzuzufügen. So kann man die Vinaigrette „strecken„. Aufpassen, die Vinaigrette wird dadurch trüb und nicht mehr so kräftig im Geschmack.

Kann ich meine Vinaigrette auf Vorrat zubereiten? Und wie lagere ich sie am besten?

Ja, eine Vinaigrette kann sehr gut auf Vorrat zubereitet werden. Ich bereite sie immer als große Portion in einer Glasflasche zu. So kann man die Flasche einfach schütteln und etwas auf den Salat geben. Wenn man sie innerhalb einer Woche braucht, lasse ich die Vinaigrette in der Küche im Dunkeln stehen.
Dauert es länger, ist es besser, die Flasche Vinaigrette im Kühlschrank aufzubewahren.
Fertig zubereitete Vinaigrette ist im Kühlschrank bis zu 1 Monat haltbar.

Noch ein kleiner Hinweis extra für meine Tante!

Und für alle meine Saarländische Freunde, kann ich euch nur empfehlen ein bisschen Maggi in die Vinaigrette zu geben. So hat es immer meine Tante gemacht und es hat immer sehr fein geschmeckt! 😉

 Vinaigrette 14

Zutaten für eine klassische französische Vinaigrette:

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1 TL Dijon Senf2 EL Cidre-Essig oder Balsamico Essig,  3 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer.

1- Senf mit Essig und Öl in eine kleine Schüssel geben. Umrühren. Ja, die Mischung ist trüb, das ist normal.

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2- Mit Salz und Pfeffer würzen.

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3- Die Vinaigrette ist nun fertig und kann entweder zur Seite gestellt oder direkt über den Salat gegeben werden!

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So einfach kann man einen Hauch von Frankreich versprühen.

Wie macht ihr euer Salatdressing? Mit Senf, mit Honig …. oder eine andere Idee?

Ich bin gespannt auf eure Ideen und bin sicher, dass sie auch viele andere Leser inspirieren werden.

BISOUS

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Portrait von Aurélie Bastian

Über michMein Name ist Aurélie Bastian, französische Kochbuchautorin, Foodbloggerin und Fernsehköchin, die die Liebe nach Deutschland verschlagen hat. Hier findest du einfache Rezepte und Klassiker der französischen Küche.
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6 Kommentare
  • „Italian Dressing“ ist hier (Schweiz) der Vinaigrette am nächsten. Und ich schneide noch eine Zehe Knoblauch und eine Schalotte dazu, so wie’s mir in der Mayenne beigebracht wurde 🙂
    Und jetzt schaue ich mal, was Du sonst noch so an Schätzen hier teilst!

  • Hallo liebe Aurélie, es ist so schön, wie du schreibst. So freundlich und fast schon persönlich. Und deine kleinen orthopädischen „Fehlerchen“ kommen so sympathisch rüber. Da gibt es nichts zu entschuldigen. Das gefällt mir sehr und ich habe schon oft durch deine Sammlungen geschaut und danach gekocht. Gerade erst gestern Muscheln in Weißwein. Das Rezept werde ich noch kommentieren. Bisher hatte ich noch keines deiner fantastischen Rezepte kommentiert. Nun nutze ich deine mit Liebe beschriebene Vinaigrette, weil sie für mich so etwas, wie eine heilige Kuh darstellt. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer sehr feinen Einfachheit und Variationsaffinität stellt sie für mich die Königin der Salatsaucen dar, die jeden Salat, jedes kalte Gemüse regelrecht in ihren Geschmackseigenschaften hebt, ja regelrecht auf einfache Weise adelt und die Geschmacksknospen öffnet. Öffnet auch für die Speisen, die dazu als Kontrapunkt gereicht sind.
    Also meine Begeisterung, die von meiner Umgebung eher mit Schmunzeln betrachtet wird, weil „ist doch nur ein einfaches Dressing“ veranlasste mich einst, zu recherchieren. Wer, aus welchem Grund, wann, zu welcher Gelegenheit etc. . Offenbar scheint Niemand beweiskräftig die Herkunft benennen zu können, aber natürlich gibt es „Legenden“ dazu. Und natürlich auch unzählige Rezepte, die für sich in Anspruch nehmen, DAS ursprüngliche Originalrezept zu veröffentlichen. Also eher schwierig. Hier nun die Gemeinsamkeiten, die ALLE von mir gefundenen Beiträge und Rezeptvorschläge aufweisen. Vinaigrette, wie du ja auch sagst, besteht aus dem wesentlich hübscheren Audruck Vinaigre (Essig klingt so plump) und Huile (klingt auch hübscher, als Öl). Obwohl die deutsche Sprache ausgesprochen schön und poetisch klingen kann, kommt sie mir im Vergleich zur französischen Sprache eher platt vor. Also Vinaige und Huile. Dann noch Salz und Pfeffer, Senf schon wieder individuell. In den Mengenverhältnissen überwiegt ein Verhältnis von Essig zu Öl 1:2, was aber vermutlich in Abhängigkeit der Säurenstärke steht. Was aber sehr wichtig ist, ist eine Emulsion herzustellen. Und die Gewürze grundsätzlich zum Essig oder Essigwassergemisch zu geben, damit sie sich auflösen (Salz) und ihre Aromen freisetzen können, was nicht mehr der Fall ist, wenn sich das Öl um die Gewürze gelegt hat. Und eine Emulsion entsteht halt einfach dadurch, dass man unter kräftigem Schlagen mit dem Schneebesen, das Öl in ganz feinem Strahl einlaufen lässt, bis die gewünschte leicht angedickte bis bereits cremige Konsistenz entsteht. (Ich hatte schon Vinaigrettes, die so heftig emulgiert waren, dass sie fest, wie eine Handcreme war, was dann aber für zum Beispiel Blattsalate zuviel ist, aber zum Beispiel für Avocado oder Broccoliröschen, die nur paar Tropfen brauchen, wunderbar). Angaben zu Zucker und Senf fand ich erst in Beiträgen, die eine sehr viel spätere Zeitlinie angaben. Der Eindruck, den ich gewann war, dass sie einst einfach nur aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer bestand, dann relativ schnell eine Art Siegeszug antrat, der bis heute ungebrochen ist und unzählige Variationen, Kreationen hervorbrachte. Manche zum Niederknien und angepasst an das zu veredelnde Speisegut, andere wieder ohne jede Seele einfach zusammengepatscht und vergewaltigt in der Nahrungsmittelindustrie. Ich selbst habe inzwischen diverse Abkömmlinge mit unterschiedlichsten Essigen, Ölen, Gewürzen,mal mehr, mal weniger emulgiert, ohne oder mit verschiedenen Senfarten, aber absolut immer kommt etwas Zucker dazu. Nicht, um zu süßen, sondern als Geschmacksverstärker für die Vinaigrette. Er darf nicht dominieren, aber in der richtigen Menge, ist er das i Tüpfelchen. Außer, wenn ich dunklen Rohrzucker verwende. Er hat einen malzigen, nicht so süßen Geschmack (Mascobado). Er bringt dann eine ganz eigene Note hinein, den man mögen muss und nicht für milde Salate geeignet ist. Liebe Grüße Mechthild

  • Mit dieser Vinaigrette bin ich aufgewachsen und ich mache sie heute noch so. Manchmal mit Walnussöl , wenn es Feldsalat gibt. Außer bei Tomatensalat, da nehme ich Mazzetti Balsamico Essig, sonst, in einer klassischen Vinaigrette, immer mit Fallot Cidre Essig.
    Mein Mann musste sich erst umstellen, heute mag er keine andere Vinaigrette mehr.

    • Bonjour chère Cordula,
      Und ja, wir machen es auch ein bisschen wie Dir. Je nach Salatart und -sorte nehmen wir immer einen anderen Essig. Wir haben eine kleine Sammlung, genau wie beim Senf. 😉
      Liebe Grüße

  • Hallo Aurelie,
    du hast mich gerade zum Lachen gebracht mit deinem Hinweis an die Saarländer 😂.Ein Klischee das aber – leider ? auch stimmt.Das Maggi ist im Saarland Fluch und Segen.Dafür ist deine Vinaigrette aber auch für viele der Geschmack der Kindheit wenn es um Salat geht, den so hat Oma ihn immer gemacht eben mit Maggi und dem guten Melfor Essig.Ich mag viele verschiedene Salatdressings gerne auch ausgefallene Essige ect.aber am häufigsten gibt es tatsächlich Vinaigrette- ohne Maggi aber immer mit Maille Senf .Glückliches Saarland das es nicht weit zu den französischen Leckereien hat.
    Liebe Grüße
    Sandra

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