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Iles flottantes (Schwimmende Inseln)

Aurélie Bastian · Über mich 20. März 2021




In Frankreich gibt es sehr oft in Kantinen oder in Restaurants „Iles flottantes“ oder „Oeufs à la neige“ als Nachtisch für die Kinder.

Ja, ich weiß , der Name ist total lustig und die Kinder lieben es.

Aber was ist es?

Wie oft klingt, es komplizierter als es ist: es ist nichts mehr als eine kleine Baisermasse, im Milch pochiert und auf einer Creme anglaise (Vanille Sauce) serviert.
Es ist eigentlich keine richtige Baisermasse, weil der Zucker nur da ist, um das Eischnee festzuhalten. Die Inseln sind also nicht soooo süß. Dafür ist die leckere „Crème anglaise“ da.

Wie wird es „pochiert“?

Also man erhitzt Milch in einem Kochtopf und gibt das Eischnee hinein. Ein bisschen in der warmen Milch wenden…nicht länger als 2 Minuten, sonst zerfällt alles. Und nie in kochende Milch, weil man dann einfach nur eine Suppe bekommt.
Die Baisermasse wird also nicht „gekocht“ sondern nur leicht bei der Hitze vom Milch festgehalten. Ich finde,  dass die Methode, es in Milch zu kochen, einem besonderen cremigen Aroma an die „Inseln“ gibt.

Kann man die Iles flottantes auch in der Mikrowelle zubereiten?

Ja es geht, 30 Sekunden bei 800 Watt (bei mir).

Was ist „Sauce anglaise“?

Eigentlich nichts weiter als eine Vanillesauce. Sie wird mit Eigelb, Milch, Zucker und Vanille zubereitet. Ein bisschen wie die Creme Pâtissière (diese bekommt aber auch noch Mehl oder Speisestärke dazu).

Was muss man unbedingt bei der Vanillesauce / Crème anglaise beachten?

Die Sauce darf nicht kochen. Der „Binde-Punkt“ der Sauce ist erreicht, wenn die Creme 85°C erreicht. Man sollte diese Temperatur nicht überschreiten, sonst flockt das Eigelb und die Masse wird krümelig.

Wie kann ich meine Vanillesauce retten, wenn sie flockt?

Ihr könnt die Creme gut mixen, z.B. mit einem Pürierstab oder einem sehr guten Mixer. Dann einfach die Creme wieder bei mittlerer Hitze erhitzen (84°C max).

So und jetzt geht es zum Rezept. Ich zeige euch heute die traditionelle Version, die meine Maman auch zu Hause zubereitet. Mit einem kleinen Extra: ein Karamell mit Salzbutter 🙂

Man serviert die Iles flottantes mit gerösteten gehobelten Mandeln und Karamell in der Originalversion. Ich mag es aber auch mit Schokoladen-Perlen, Pralin, gerösteten Haselnüssen oder auch mit Sauerkirschen (aus dem Glas) 😉

 Kinder Dessert Ile Flottante Mit Salz Butter Karamell 1

Mit all diesen Informationen könnt ihr Euch an die Zubereitung machen und uns in den Kommentaren mitteilen, wie Euch das Rezept geschmeckt hat. Ihr könnt auch gern ein Foto von Eurem Kunstwerk posten und mit uns teilen, wie oder in welcher Form ihr es genossen habt! Das wird sicher viele Leser inspirieren.

Zutaten für Iles flottantes, 2 Portionen:

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1 Ei Größe M oder L (frisch und Bio am besten) getrennt, 10 g +10 g +40 g Zucker, 80 ml Milch, 3 cm frische Vanilleschote, 10 g gesalzene Butter, 2 EL Sahne, 3 EL gehobelte Mandeln, Milch zum Kochen (1 Tasse, ungefähr 200 ml) , 1TL Öl (Raps)

Tipp: es ist sehr hilfreich, einen Zuckerthermometer (oder Küchenthermometer) zu haben.

1- Die Insel:

Das Eiweiß mit einem elektrischen Schneebesen schlagen. Wenn es anfängt weiß zu werden, 1 EL Zucker (10 g) geben und weiter schlagen bis es richtig fest ist.
In einem Kochtopf, 200 ml Milch (zum Kochen) erwärmen: NICHT kochen!!!

Dann eine Backform (Rose/ mini Vertigo von Silikomart für mich) leicht mit Öl pinseln und die Eiweiß Masse reingeben, leicht drücken, so dass die Creme sich gut in der Form verteilt. Dann die Form auf einem flachen Kochlöffel, oder Konditorpalette kippen, und in die warme Milch geben. Von jeder Seite in Milch pochieren (köcheln) (Maximum 1 Minute). Danach auf einem Teller platzieren, so dass die Milch abtropfen kann.

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2- Das Vanille-Meer: ( Creme anglaise aka Vanillesauce) :

Das Eigelb mit 10 g Zucker und der zerkratzen Vanilleschote zusammen mischen und schlagen, bis es heller wird. Der Zucker sollte sich in dem Eigelb lösen. In der Zeit der die 80 ml Milch mit dem Rest Vanilleschoten erhitzen. Dann die heiße Milch durch ein Sieb geben, um die Vanille-Stückchen zu entfernen, rühren und alles wieder in den Kochtopf geben.

ACHTUNG: Jetzt wird die Mischung bei mittlerer Hitze erhitzt, um eine Maximumtemperatur von 85°C zu erreichen. NICHT KOCHEN! Sonst gerinnt das Eigelb und die Sauce stockt.

Also lauwarm, die Creme immer fleißig rühren, bis sie kurz vor 85°C erreicht. Dann werdet Ihr merken, die Sauce „bindet“ leicht oder genauer gesagt „bis zur Rose abziehen“.

Ich mache einfach den Test und gebe meinen Kochlöffel in die Sauce, ziehe eine Linie mit meinem Finger: wenn das Muster bleibt, ist die Vanillesauce bereit. Kalt stellen und nach Bedarf mit Frischhaltefolie bedecken, um keine Haut zu bekommen.

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3– Deko:

In einer Pfanne die gehobelten Mandeln rösten. Auf die Seite stellen.
In eine Pfanne, die 40 g Zucker zum Karamell schmelzen, dann die Butter und die Sahne eingeben.

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Et voilà! Als Erste kommt die Sauce anglaise, dann die Inseln…..

 

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…. und das Wichtigste: die Deko! Karamell und gerösteten Mandeln, soviel es auf dem Teller passt 😉

 Ile Flottante Traditionnelle 1

Richtig lecker!

 Salz Butter Karamell Ile Flottante 1

Ich wünsche euch bon Appétit und bis bald! BISOUS

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Portrait von Aurélie Bastian

Über michMein Name ist Aurélie Bastian, französische Kochbuchautorin, Foodbloggerin und Fernsehköchin, die die Liebe nach Deutschland verschlagen hat. Hier findest du einfache Rezepte und Klassiker der französischen Küche.
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17 Kommentare
  • Hallo Aurelie,
    Wie fest werden die kleinen Inseln? Ich habe ein altes Rezept für eine Stachelbeerebaisertorte bei dem der Baiser auf Milch gekocht wird. Allerdings habe ich keine Vorstellung wie ich eine Größe von 26 cm auf Milch gewendet bekomme ohne dabei es zu zerstören. Kann man den Baiser auch übergießen? Vielleicht hast du da ein paar Tips für mich.

    • Bonjour chère Heidi,

      wenn man das Baiser auf eine Torte gibt, wird es nicht mit Milch gekocht. Es ist auch unmöglich ein 26 cm breite Baiser im Milch zu kochen, ausser man hat ein 35 cm breitem Topf und viel Milch.
      Mann kann das Baiser übergießen, aber der Milch wird in der Mitte fließen und ein Loch im Baiser bilden. Es macht einfach kein Sinn.
      Also da kann ich nicht weiterhelfen, Sorry.

  • Bonjour Aurélie!

    Danke für die super schnelle Antwort! Oh ja, die zweite Angabe zur Milch habe ich glatt übersehen… Da die 200ml Milch nur zum pochieren benötigt werden, muss ich die Menge wohl auch nicht verdoppeln, wenn ich z.B. vier Portionen plane, richtig?

    Frohe Weihnachten und nochmal danke für deine tollen Rezepte! 🙂

  • hej, danke für das schöne Rezept!
    Leider sind die Mengenangaben zur Milch inkonsistent. Oben steht etwas von 80ml und im ersten Absatz unter „1- Die Insel“ steht 200ml. Welche Angabe ist korrekt?
    Liebe Grüße aus Lübeck im Norden Deutschlands!

    • Bonjour cher Jonas,
      und Nein, die Angabe sind nicht inkonsistent. Wenn Sie richtig lesen, gibt es 2 Angaben von Milch als Zutaten und als „Zum Kochen“.
      Die Zutaten für die Sauce steht 80ml. Und wird im Punkt 2 bearbeitet.
      Die „Zum Kochen“ steht: ungefähr eine Tasse, also 200ml. Was ich dann im Schritte 1 wiederholen. Diese Milch ist nur da, um die Inseln zu kochen. Er kommt nicht im Rezept sonst vor.

      Alles gut! ich hoffe, es könnte euch helfen und Ihr zaubert auch leckere Inseln!
      Schöne Weihnachten

  • Hallo! Für ein französisches Menü habe ich einige deiner Rezepte genommen😊👍🏻 Brot, Hähnchen Normandie, Piperade und zum Dessert dieses wunderbare Rezept. Ich hab auch die Mikrowelle genutzt, alles hat wunderbar geklappt und war köstlich 😋
    Vielen Dank für deinen wunderbaren Blog mit den tollen Rezepten!

  • Ich mache die Eiweiss-Inseln in der Mikrowelle (unmittelbar vor dem Gebrauch). Die ausgestochenen Eiweisskugeln bei 300 Watt ungefähr 30 Sekunden erhitzen. Den Prozess genau beobachten und das Erhitzen sofort stoppen, wenn das Eiweiss nicht mehr weiter aufgeht.

    • Bonjour, man kann die Creme vorher zubereiten, aber die îles halten sich leider nicht sehr gut. Vielleicht 1 bis 2 Stunden Max.
      Liebe Grüße

  • Danke Aurelie, tolles Rezept! Kannst du mir noch bei Vanille-Soße helfen, ob du in das Eigelb oder in die Milch die Vanille gibst? Ich kenne es bisher, die Vanille nur in die Mich zu geben u.s.w. Danke, Caio

    • Bonjour!
      Also ich hatte es bereit im Rezept geschrieben: „Das Eigelb mit 10 g Zucker und der zerkratzen Vanilleschote zusammen mischen und schlagen“.
      Eigelb mit Vanillemark. Und dann die Vanilleschoten (also den Rest) und Milch geben. Ich dachte es ist verständlich geschrieben. sorry

  • Hallo und Danke für das schöne Rezept. Ob es lecker ist kann ich noch nicht sagen.. Auf jeden Fall würde ich es gern zu unserem französischen Abend zubereiten. Kann man es schon eher machen und im Kühlschrank aufbewahren??
    liebe Grüße Martina

    • Bonjour chère Martina,
      Ile flottante sind frisch leicht gebackene (gekochte) Eiweiß. Also nein, es sollte frisch zubereitet und direkt serviert. Den Salmonellose Gefahr ist einfach zu groß und mit den Zeit „schmilzt“ den Baiser .
      Trotzdem ein schönen Französische Abend !

  • Ich lebe in Frankreich und da habe ich das das erste Mal in einem Restaurant gegessen und seitdem immer wieder. Es ist einfach super, wenn man Vanille mag. Und es ist so schön leicht, ein Hauch von nix….

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