Das ist nicht „noch ein Apfelkuchen“ oder “ hooo eine Tarte aux pommes„! Nein es ist eine Croustade. Eine Spezialität aus der Gascogne, die man auch „Pastis“ nennen kann, je nach Stadt heißt es dann „gascon“ oder „Landais“.
Als Prinzip finde ich es total interessant, weil es ein bisschen wie Spitze und Froufrou aussieht… man könnte denken, dass es total leicht ist ….aaaaaaaberrrrrrr für diesen Froufrou Kuchen müsst ihr mit Minimum 150 g Butter und 250 g Zucker rechnen! 😉 Wie man sagt: „ein Hauch von nichts!“.
Dieser Kuchen ist für mich wieder ein perfektes Beispiel dafür, dass französische Kuchen nicht sooooo weit von deutschen Kuchen liegen. Für diese Croustade müsste ich, eigentlich, den Teig selber machen. Es ist ein sehr einfacher Teig, der viel Fingerspitzengefühl braucht. Und hier muss ich euch etwas verraten: dafür habe ich nicht so viel Geduld und Zeit im Moment.
Also das Rezept werde ich euch geben, aber ich muss euch ganz ehrlich sagen, dass es für dieses Rezept in Deutschland einen WUNDERBAREN Ersatz gibt, nämlich: der Strudelteig! Mein bester Freund heute! Er war einfach perfekt, schön dünn, schön leicht, schon ausgeschnitten… und ich habe 2 Stunden Arbeit gespart . 🙂
Das Rezept an sich ist sehr einfach und jeder kann es nach seinem Geschmack anpassen. Es handelt sich um einen Apfelkuchen, indem das Obst vorher in einem Armagnac Bad ziehen soll. Das habe ich heute auch nicht gemacht, da mein Sohn auch mitessen wollte. Aber wie vorher, Ihr bekommt das Originalrezept und meine Version und jeder kann dann für sich entscheiden!
Mich hat dieser Kuchen total an ein Kouign Amann erinnert. Schön knusprig und karamellig …. und in der Mitte, dieser Apfelkern war ganz warm und weich … un Délice!
Als letzter Tipp für euch: Der Teig kann auch ein Filoteig sein! Wichtig ist nur, dass es ein hauchdünne Teig bleibt! Allez hop, jetzt wird gebacken ….
Zutaten für eine Croustade ou Pastis von 22 bis 26 cm:
5-6 Äpfeln (am besten etwas sauer), Strudelteig (10 Blätter: 5 für den Boden und 5 für den Deckel), 125 g Butter, 250 g Zucker, 50 ml Orangensaft (oder Armagnac), 1 Messerspitze Vanillemark.
Für den Teig zum Selbermachen: 250 g Mehl T 55 oder T 65, 12 cl Wasser, 1 EL Schmand, 1 Ei und 1 Prise Salz.
1- Die Äpfel schälen, in dicken Scheiben schneiden und mit dem Orangensaft (oder dem Armagnac) in eine große Schüssel tun. Dazu kommt noch die Vanille und 30 g Zucker.
2- Also hier habe ich den Teig als fertigen Strudelteig gekauft. Ihr könnt selbstverständlich den Teig selber machen:
Alle Zutaten zusammen kneten und eine Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Auf einen Tisch, eine Tischdecke platzieren und mit Mehl bestauben. Jetzt den Teig aufrollen und „ziehen“ bis er sehr sehr dünn wird. Eigentlich muss er quasi durchsichtig werden, aber aufpassen, er sollte keine Löcher haben. Den Teig dann 2 Stunden trocknen lassen und dann ihn in 22 oder 26 cm breite Kreise ausschneiden.
Bon, jetzt wenn Ihr euch das Ganze sparen wollt, geht es auch prima mit fertigem Strudelteig!!!! Aber bitte nehmt welche ohne Palmöl !!! Merci 😉
3- Die Butter schmelzen, die Strudel blätter einzeln nehmen und mit flüssiger Butter pinseln….
…. jedes Blatt noch mit 1 gute EL Zucker bestreuen …..und so weiter mit 4 oder 5 anderen Blättern, die man dann in eine Tarteform oder einem Tartering platziert.
Hier könnt Ihr einfach die Form nehmen, die ihr sonst für eine Tarte aux pommes nehmt. Aber bitte keine Tortenform oder etwas Hohes, weil die Croustade brechen könnte, wenn man sie daraus nimmt!
4- Die Äpfeln in die Mitte platzieren (es darf ein bisschen dick werden!) und ein bisschen von dem Saft dazu geben (die Hälfte reich sonst wird der Boden nicht fest) .
Und jetzt geht es weiter mit dem „Butterpinseln“ und „Zucker bestreuen“ auf die restlichen Strudelblätter! 🙂
Man platziert erstmal ein Blatt auf die Äpfel (aber nicht glatt platzieren , sondern ruhig auf die Seite alles zusammen knistern) schaut euch doch mal die Fotos an, bitte … 😉
Und so geht es weiter … aber die letzten Blätter sind dann echte Kunstwerke. Ich habe Sie sehr vorsichtig wie Spitze als Deckel platziert, jede auf eine Hälfte des Kuchens. Sie werden dem Kuchen seine besondere Form geben.
5- Dann heißt es einfach in den vorgeheizten Backofen für 20 Minuten bei 180 °C Umluft reinschieben. Aber bitte nicht weggehen, und lieber einen Augen draufbehalten. Die Croustade sollte nicht zu viel Bräunung bekommen.
Ich habe die Fotos gemacht und anschließend noch ein Stück geschnitten … es macht so ein tolles Geräusch!!!! Dafür habe ich auch noch ein kleines Video (mit Ton) auf Instagram gepostet! Es sieht und klingt sooooo lecker!
Jedes Blatt ist einzeln karamellisiert worden im Backofen …. es ist eine Sünde! Ich denke lieber nicht an die Kalorien … dazu kann man eine bisschen Vanilleeis oder Chantilly servieren.
Ich mag es pur, mit einem schönen Café (mit Schuss) .
Ich wünsche euch bon appétit et gros BISOUS
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