Vollkornbrot mit Roggen (pain complet au seigle)

Aurélie Bastian 11. August 2016




 

 

Diese Woche habe ich meinen Maurice wieder frisch gemacht und fleißig mit ihm gebacken. Ich wollte mal für meine Arbeit das Vollkornmehl T150 aus Frankreich, was ich für den Shop importiert habe, testen. Es war sehr lecker, aber ich fand es noch interessanter, als ich es mit Dinkel- oder Roggenmehl gemischt habe. Von einer Bio-Mühle aus der Region habe ich noch Bio-Roggen-Vollkorn-Mehl und habe ein bisschen damit herum getestet.

Ich mag nicht, wenn der Roggen-Geschmack zu sauer ist. Was mit Sauerteig schnell passieren kann.

Ich habe also meine kleine Mischung jetzt bereit und mische auch darunter mal Buchweizenmehl oder Kastanienmehl. Ich zeig euch hier das Basisrezept und dann könnt ihr es selber nach Geschmack personalisieren.

 

 

 

Vollkornbrot mit Roggen (pain complet au seigle) DSC_8977-Kopie

 

 

Schnelle Tipps für einen einfachen Sauerteig?

Ja, eigentlich wollte ich sehr schnell mit Maurice backen. Aber nach 2 Wochen in Frankreich war mein Maurice nur 1/3 hoch und fast allem am Glas angetrocknet.

Die Idee ist also einfach, die getrockneten Stückchen Maurice von den Rändern zu nehmen, sie mit etwas Wasser ein zu weichen und wieder zu füttern. Ich habe 1 mini Honiglöffel dazu gegeben und wie gehabt Roggenmehl und Wasser. So hat mein Maurice nur 1,5 Tag gebraucht, um wieder in Form zu sein.

Also das Ergebnis lautet: Ja, man kann einen Sauerteig trocknen und dann wieder zum Leben erwecken! Ich werde es mal versuchen und in einer trockenen Dose aufbewahren, um zu testen, ob er sich auch hält.

Noch einfacher geht es auch, wenn man einfach am Abend zuvor etwas Roggenmehl mit dem gleichen Gewicht an Wasser rührt, und 1 klein bisschen Honig dazu gibt. Die Reaktion braucht die ganze Nacht, aber früh ist der Sauerteig bereit zum Auffrischen oder zum Verwenden.

Ich muss auch hier aber sagen, dass, je älter der Sauerteig, desto besser der Brot-Geschmack. Ihr musst auch aufpassen, nicht zu viel Honig hinein zu geben, weil er den Sauerteig zerstören wird.

 

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Zutaten:

Darf ich vorstellen: Maurice

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150 g Vollkorn-Roggenmehl, 350 g T150 Vollkorn-Weizenmehl, 180 g Sauerteig, 225 g Wasser, 10 g Salz

 

1- Das Mehl mit Wasser und Sauerteig mischen und 1 Stunde gehen lassen.

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2- Wenn ich den Teig gehen lasse, decke ich ihn immer wie eine alte Dame mit einer „Charlotte de Bain“ (wie heißt es auf Deutsch?). Es funktioniert super und da kommen auch keine kleine Fliegen auf den Teig.

 

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3- Danach das Salz dazu geben und 5 Minuten lang kneten.

 

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4- Das Brot dann falten indem man alle 4 Seiten in die Mitte wie ein kleines Päckchen faltet. Dann die Teigkugel umdrehen und 3 Stunden in die Küche gehen lassen (funktioniert bei der Sommerhitze wunderbar).

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Tipp: Jetzt ist der Teig fester und lässt sich gut falten, er klebt auch nicht mehr.

5- Ich falte ihn also ein letztes Mal und rolle ihn ganz vorsichtig zu einer Kugel. Dann kommt er auf ein Backblech und wird unter ein Leinentuch (Toile à couche in Frankreich) mit ein bisschen Mehl drauf bedeckt. (Das ich dann wegstreichen werde.) So ruht er noch eine Stunde.

 

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6- Wenn das Brot bereit ist, wird es nur mit einem scharfen Messer oder noch besser einem Bäckermesser angeschnitten und mit Wasser angesprüht.

7- Unten im Backofen ein tiefes Backblech mit 1 L Wasser platzieren, auf 275 °C vorheizen.

8- Dann wird das Brot für 20 Minuten bei 275 °C und dann 10-15 Minuten bei 200°C (ohne das Backblech mit Wasse: ACHTUNG es ist gefährlich!!!) gebacken.

 

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Et voilà , ein sehr leckeres und gesundes Brot! Jetzt kommt nur die Frage, was Ihr da drauf streichen werdet????

 

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Für uns kommt ein bisschen Käse: Epoisse, mein absoluter Lieblings-Käse im Moment! (wir waren kürzlich in der Bourgogne). Wir haben auch riesen Buschette damit gemacht, mit reichlich Knoblauch und Tomaten.

Bon Appétit et Bisous

 

 

 

Wenn dir dieses Rezept gefallen hat, dann schau doch mal in meine Bücher, hier unten nach ähnlichen Rezepten oder auf der Startseite. Ich hoffe, du findest etwas nach deinem Geschmack. Merci!

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Portrait von Aurélie Bastian

Über michMein Name ist Aurélie Bastian, französische Kochbuchautorin, Foodbloggerin und Fernsehköchin, die die Liebe nach Deutschland verschlagen hat. Hier findest du einfache Rezepte und Klassiker der französischen Küche.
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17 Kommentare
  • Liebe Aurélie,
    nach dem Rezept für Maurice habe ich meinen ersten Sauerteig angesetzt, er ist hervorragend gelungen und heißt Hugo. Ich wohne in der Bretagne in einem kleinen Steinhaus, in dem es trotz der Sommerhitze recht kühl ist. Trotzdem hat sich Hugo gut entwickelt. Den Sauerteig habe ich in einer Ecke in meiner Küche gehen lassen.
    Mit Hugo habe ich das Vollkornbrot gebacken, es ist super geworden und schmeckt köstlich. Die Struktur des Teiges war wunderbar und er hat sich sehr gut falten lassen. Für die letzte Ruhezeit habe ich den Teig in einen Gärkorb gegeben. Ich finde es phantastisch, dass das Brot mit einem minimalstem Anteil an Hefe auskommt. Vielen Dank für das tolle Rezept. Nun, etwas mutiger geworden, werde ich auch Deine anderen Brotrezepte ausprobieren.

  • Hallo liebe Aurelie, hab gerade gelesen,dass Du es mit dem trocknen von Sauerteig versuchen willst. Wenn ich längere Zeit nicht zu Hause bin dann streiche ich das Anstellgut auf Backpapier und lasse es bei Zimmertemperatur trocknen. Dann in ein Schraubglas geben und so kannst du über Jahre den Sauerteig aufbewahren und bei Bedarf mit warmen Wasser wieder zum Leben erwecken. Nach ca zwei Stunden dann wieder mit Wasser und Mehl füttern. Der Sauerteig hat dann die gleiche Kraft wie vorher.
    Liebe Grüße Margitta

  • Hallo Aurelie,

    habe heute dieses Brot gebacken und bin total begeistert. Wie Du auf dem Foto sehen kannst,ist die hälfte schon weg. Es ist echt lecker.
    Wenn ich dem Rezept noch Gewürze zufügen möchte,muß ich dann etwas beachten? Danke schon im vorraus.

    schönen Sonntagabend noch wünscht
    Christine

  • Liebe Aurélie,

    vielen Dank für Deine tollen Rezepte, bisher ist alles, was ich nachgebacken habe gelungen :-)!
    Ich freue mich schon sehr auf das neue Buch????!
    Auch diesmal, obwohl der Levain (bei mir heißt sie Rhonda…wie das Lied aus den 50ern).

    mein Angstgegner war!
    Aber sieh‘ selbst….

    Liebe Grüße 🙂

  • Hey,
    die Form des Brotes ist ja mega Klasse. Habe auch schon einige Male Brote gebacken, aber optisch waren das nie Highlights. Deines könnte man ja ohne weiteres verkaufen. Habe meine Brote immer in einer Mamorkuchenform gemacht. Aber jetzt versuche ich es mal so 🙂
    Danke dafür 🙂
    Grüße

    • Bnjour chère Gundula,

      Du kannst mal versuchen den Brot vor den Backen mit etwas Wasser anzufeuchten ( den Haut meine ich) und die 10 erste Minuten mit etwas mehr Hitze. So bekommt den Brot eine schöne Krust und dann kann er in ruhe weiter backen!
      Liebe Grüße

  • Liebe Aurélie,
    ich habe mich also getraut und das Brot gebacken, Mit 50 g mehr Wasser. Es sieht nicht so hübsch aus wie Deines (ich habe es lang geformt), schmeckt uns aber sehr gut. Vielen Dank nochmals.
    Liebe Grüße

  • Liebe Aurélie,
    zunächst meine große Bewunderung für Deinen Blog. Ich gebe ja nur ganz selten meinen Senf dazu, deshalb muss das hier nochmal gesagt werden.
    Dein Vollkornbrot würde ich gerne nachbacken, bin mir aber – da Anfängerin -wegen der Wassermenge unsicher.
    In meinem Brotbackbuch (Lutz Geissler) beträgt der Wasseranteil am Teig meist um die 40%. Bei Deinem Brot sind es knapp 35 %.
    Ich habe wie folgt gerechnet: 8 g aufgefrischten „Maurice“ mit 86 g Wasser und
    86 g Roggenmehl verrühren und über Nacht zum Blubbern bringen. Dann mit den übrigen Zutaten vermischen und wie beschrieben gehen lassen.
    Habe ich etwas falsch verstanden oder braucht der Teig tatsächlich so wenig Wasser? Petras Brot sieht schließlich auch sehr gelungen aus.
    Vielen Dank und liebe Grüße, Ulla

    • Bonjour chère Ulla,

      bei mir war meine Maurice ziemlich flüssig und ich habe dann 180 g Sauerteig und 225 g Wasser gemischt. Das Brot ist mir auch ( wie auf den Foto gelungen) , mann kann auch nachwünsch mehr Wasser reingeben, aber dann ist der Teig flüssiger, und ist mir manchmal zu schwierig zu bearbeiten und zu formen. Beim gehen geht den Teig dann völlig aus den FOrm und „zerläuft“ viel!

      Aber Sie können es gern anders ausprobieren, schlecht wird den Brot sicherlich nicht.

      Liebe Gruße an Lutz , und bis bald

  • Salut,
    erstmal vielen Dank für das tolle Rezept – das Brot schmeckt superlecker!!! Nachdem es bei uns fast nur noch dein Baguette und die Financiers gibt kommt jetzt das Brot noch dazu. Werde es sicherlich öfter backen – vorausgesetzt ich schaffe es den Sauerteig durchzubringen ?.

    Viele Grüße

    Petra

  • Diese ‚charlotte de bain‘ ist wirklich eine Duschhaube.
    Wurde aber früher auch von älteren Damen als Regenhaube benutzt,
    wenn kein Schirm da war oder er zu umständlich zu händeln war….
    Liebe Grüße,
    kaum Zeit, die Rezepte alle nachzubacken, die Baguettes allerdings waren gelungen.
    Leider ohne Foto, da zu schnell aufgegessen………………………..

  • Sieht toll aus das Brot. Mischst Du den Ansatz von Sauerteig dann gleich mit Roggenmehl und Weizenmehl auf und lässt den Teig etwa 1 Stunde gehen.
    Ich kenne es so nach der Seite von waldstaudenkorn, dass erst am Schluss das Weizenmehl rankommt.
    Habe auch 100 g Trockensauer im Glas aufbewahrt und werde ihn jetzt mit 100 ml Wasser anrühren und bis morgen stehen lassen. Bin sehr gespannt.
    LG schurrmurr

  • Ich stimme Lena zu, eine „Charlotte de Bain“ ist eine Duschhaube.

    Ein Maurice sollte bei uns auch endlich mal einziehen 😉

    Bises
    Connie

  • Danke Aurélie für das schöne Brotrezept.
    Wird garantiert demnächst nachgebacken. Nur das mit der Sommerhitze klappt wohl nicht. Da muss der Teig auf der Heizung gehen.

    Eine „Charlotte de Bain“ ist bei uns eine Duschhaube, glaube ich.
    Liebe Grüße
    Lena

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